Was ist ein Tennisellbogen?
Der Tennisellbogen (Epicondylitis humeri radialis) ist eine schmerzhafte Reizung der Sehnenansätze an der Außenseite des Ellbogens. Typische Beschwerden sind Schmerzen beim Greifen oder Heben und manchmal ein schmerzbedingter Kraftverlust.
Auch wenn der Name vermuten lässt, dass die Erkrankung nur Tennisspieler betrifft, sind vor allem Büroangestellte, Handwerker und Musiker betroffen, die ihre Unterarmmuskulatur täglich an der Tastatur oder manueller Tätigkeit stark beanspruchen.
2. Ursachen & Symptome
- Ursachen: wiederholte Belastungen, z. B. durch Tippen, Werkzeugarbeit, Musikinstrumente oder Sport.
- Symptome: Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens, Druckschmerz, Ausstrahlung in Unterarm und Hand, Schwierigkeiten beim Öffnen von Flaschen oder Tragen von Einkaufstaschen.
3. Diagnostik
Die Diagnose wird üblicherweise durch erfahrene Bewegungsmediziner gestellt:
- Klinische Untersuchung: Druckschmerz über dem äußeren Knochenvorsprung, Funktionstests (z. B. Strecken des Mittelfingers gegen Widerstand).
- Bildgebung: Zur genaueren Beurteilung wird direkt ein Ultraschall durchgeführt. Das hilft chronische Sehnenreizungen zu erkennen. Bei unklaren Fällen kann eine MRT-Untersuchung sinnvoll sein.

4. Therapie – Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Behandlung
- Stoßwellentherapie: dabei ist es durch genaue Ultraschall-Messung mit einer modernen, fokussierten Stoßwelle, möglich den Schmerzpunkt exakt zu therapieren.
- Physiotherapie : Gezielte Übungen, Dehnung und exzentrisches Training, um die Heilung zu fördern.
- Kälte & Wärme: Kälte in der akuten Phase, Wärme später zur Durchblutungssteigerung.
- Bandagen & Orthesen: Entlastung und Massage des Ellbogens im Alltag.
- Physikalische Therapie: Elektrotherapie oder Ultraschalltherapie
- Injektionen: Eigenblut (ACP) kann bei hartnäckigen Fällen, oder chronischen Sehnenreizungen Linderung verschaffen. Dies sollte zur genauen Lokalisation unter Ultraschallsicht erfolgen.

Operative Therapie
Nur wenn monatelange konservative Behandlungen nicht helfen, wird eine Operation erwogen.
5. Tipps für Betroffene
- Rechtzeitig eine spezialisierte Praxis aufsuchen.
- konsequent und regelmäßig üben und die begleitenden Maßnahmen anwenden
- Überlastungen vermeiden, aber Bewegung beibehalten.
- Bei anhaltenden Beschwerden: moderne Verfahren wie Stoßwellentherapie oder ACP-Infiltration erwägen.
- Mit mehreren Wochen bis Monaten Heilungsdauer rechnen.
6. Häufige Fragen (FAQ)
Ist ein Tennisellbogen heilbar?
Ja, in den meisten Fällen heilt er mit konservativer Therapie vollständig aus.
Wie lange dauert die Heilung?
Mit konsequenter Behandlung meist zwischen 6 Wochen und 6 Monaten.
Wann ist eine Operation nötig?
Nur, wenn konservative Therapien nach mehreren Monaten keine Besserung bringen.

OA Mag. Dr. Stefan Treichler
Facharzt für Physikalische Medizin und allg. Rehabilitation
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Sportwissenschaftler

Elsa Gomm MSc.
Physiotherapeutin
Osteopathin